Neue Produktion des KTB: „Gretchen 89ff” von Lutz Hübner

Damit spielt der Regisseur auf die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen des KTB an, dem derzeit ein geeigneter Proberaum fehlt. So machten die Brühler Theaterfreunde aus der Not eine Tugend und studierten die Nummernrevue „Gretchen 89ff“ ein. „In dem Stück geht es um typische Theatermenschen, die ein bisschen überzeichnet werden. Sie wirken witzig, werden aber nicht der Lächerlichkeit preisgegeben“, erzählt Andreas Schlenger. „Das Ganze hat der Autor Lutz Hübner, der selbst Schauspieler und Regisseur war, sehr genau beobachtet und witzig auf den Punkt gebracht.“

„Es ist so schwül, so dumpfig hier ...“ Diesen Satz spricht die wohl begehrteste Jungfrau der dramatischen Weltliteratur – Margarete – in „Faust I“. Nach der ersten Begegnung mit Faust eilt Gretchen aufgewühlt nach Hause. So beginnt die berühmte „Kästchenszene“. In Lutz Hübners Kabinettstückchen befinden wir uns mitten in einer Theaterprobe eben dieser Szene: Regisseur – Gretchen. Aber was für ein Regisseur? Ist Gretchen zickig, naiv, überdreht? Den Zuschauer erwartet ein witziges, skurriles Panoptikum durch verschiedene Stereotypen der Theaterwelt.

Da trifft die überdrehte Diva auf einen unerfahrenen Provinzregisseur, dort versucht eine durchgeistigte Dramaturgin einem von Terminen gehetzten Schauspieler ihre Vision zu erklären. „Lassen Sie sich verzaubern von den witzigsten und abwechslungsreichsten Kästchenszenen, die sie je gesehen haben“, verspricht Andreas Schlenger. Das KTB belebt seit über 30 Jahren als Amateurtheater mit seinen Produktionen die kulturellen Aktivitäten der Schlossstadt zwischen Köln und Bonn. Weitere Aufführungen von „Gretchen 89ff” gibt es am 27./28. Oktober und vom 9.-11. November in der Galerie am Schloss. Karten sind im brühl-info zum Preis von 12,00/10,00 erm. Euro erhältich.