Alle 184 Originalblätter des Collageromans entstanden im Jahre 1933 während eines dreiwöchigen Aufenthaltes von Max Ernst in Italien. Das Prinzip des Bilder-Romans, als gleichsam visuelle Keimzelle des Surrealismus, ist ebenso einfach wie genial: Als Ausgangsmaterialien verwendet Max Ernst Holzstiche illustrierter Populärromane, naturwissenschaftlicher Zeitschriften oder Verkaufskataloge des 19. Jahrhunderts, die er durch perfekte Schnitt- und Klebetechnik motivisch so umdeutet, dass bizarre Szenen mit beißendem gesellschaftskritischem Tenor entstehen: Macht, Gewalt, Folter, Mord, Katastrophen und rätselhafte Mischwesen beherrschen die Kulissen der großbürgerlichen Interieurs des 19. Jahrhunderts.
Realisiert wird die Ausstellung mit Leihgaben des französischen Verlegers und Sammlers Daniel Filipacchi und der Isidore Ducasse Foundation in New York. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Albertina in Wien. Nach der Station in Brühl wird die Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle zu sehen sein.