Atelierbesuch bei: Willi Frommberger

Aktuell beschäftigt er sich mit Gießbildern. Die Leinwand ist fast senkrecht an die Wand gelehnt. Darauf hat Willi Frommberger einige Hölzchen arrangiert, bevor er verschiedene Farben darübergießt. Die Farben hat er selbst hergestellt, oft aus Rohstoffen, die er in Brühl und Umgebung gefunden hat. Dazu gehören Braunkohle, Bistertinte und Eisenoxyd. „Die Farbe hat einen inneren Drang, zu Formen und Figuren zu werden“, sagt der Künstler, während er betrachtet, wie sein neues Werk Konturen annimmt. „Ich zwinge die Farbe zu nichts. Die Farbe hat eine eigene Dynamik, besonders, wenn sie gegossen wird.“ Willi Frommbergers Kunst wirkt organisch, figürlich. Er lässt auch äußerliche Einflüsse zu. Es kommt vor, dass im unbeheizten Atelier manches im Winter kristallisiert.

 

Auffallend im Werk von Willi Frommberger ist die Verwendung der Farbe braun. Sie taucht in vielen Facetten immer wieder auf. „Die Farbe braun beruhigt, sie regt zur Meditation an. Sie ist eine stille Farbe und steht für Kraft und Stärke. Es ist die Farbe von Mutter Erde“, erklärt der Künstler. „Braun dominiert in meinen Arbeiten, nicht rot, grün oder blau. Braun strahlt Ruhe aus.“

 

Willi Frommberger strahlt selbst eine große Ruhe aus. Unaufgeregt führt er durch sein Atelier, in dem unzählige Werke zu sehen sind. Neben Bildern und Zeichnungen auch faszinierende fotografische Arbeiten und Drucke ebenso wie Objektkunst. Auch für seine Objektkunst greift der frühere Kunsterzieher des Max-Ernst-Gymnasiums auf Naturmaterialien zurück, auf Zweige oder Hölzer, die bearbeitet oder bespannt werden. „Meine Kunst ergibt sich aus den Möglichkeiten des Materials. Ich benutze lieber Fundstücke, als vorgefertigte Sachen zu übernehmen“, meint Willi Frommberger. „Ich bin lieber eine Art Zauberer, ein Magier.“