Helmut Wichterich vom „Küchenwicht”:
Gut. Wir durften ja am 20. April wiedereröffnen. In den ersten Tagen war ich von der Resonanz positiv überrascht. Mit Einführung der Maskenpflicht hat es dann aber wieder deutlich nachgelassen. Pfannen, Töpfe und Messer liefen sehr gut. Die Leute haben in der Zeit, in der sie gezwungenermaßen zuhause bleiben mussten, gemerkt, dass sie mal wieder etwas Neues für die Küche kaufen sollten. Ich war in dieser Zeit auch jeden Tag im Laden und auch angenehm überrascht von der guten Unterstützung der Brühler Wirtschaftsförderung, die kreative Ideen hatte. Wir haben auch viel Zuspruch von der Brühler Bevölkerung erhalten, die uns auch durch den Kauf von Gutscheinen unterstützt hat. Aber den Umsatzrückgang durch die Schließung habe ich noch nicht aufgeholt. Das wird noch dauern.
Marco Bonn vom „Brühler Whiskyhaus”:
Wir haben keinen Neustart gebraucht. Wir haben durchgehend gearbeitet und Ware ausgeliefert. Den Umsatzausfall im Geschäft haben wir durch unseren Online-Handel wieder aufgeholt. Wir haben sogar zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Viele unserer Kunden können uns tagsüber eh nicht in unserem Geschäft besuchen. Sie bestellen dann in ihrer Freizeit spätabends oder frühmorgens online. Ich glaube, dass sich das Konzept des klassischen Einzelhandels, der sich nur um die Kunden vor Ort kümmert, nicht mehr lange halten wird. Deshalb haben wir schon lange unseren Online-Shop und unseren Internetauftritt, in dem wir wie in einer Sitcom per Video auch etwas von unserer Persönlichkeit zeigen und persönliche Bindungen aufbauen. Wir haben in Brühl viel Kaufkraft, die man mit hochwertigen Produkten auch hier binden kann.
Filloreta Ibrahimi von „Chic Dessous”:
Super. Schon während der Zeit des Lockdowns haben uns viele Kunden täglich angerufen und gefragt, wie es uns geht und wie sie uns helfen können. Das tat einem gut. Wir haben die Zeit auch genutzt und unser Geschäft renoviert. Wir waren an drei Tagen in der Woche im Laden und haben uns um die eingegangenen Bestellungen gekümmert und die Ware auch persönlich ausgeliefert oder Gutscheine in den Briefkasten geworfen. Der Neustart ist gut angelaufen, nur der Umsatz bei Bademode fehlt noch. Aber auch der läuft jetzt wieder an. Er–staunlicherweise konnten wir auch viele Neukunden gewinnen, die in der Zeit des Lockdowns Brühl besucht haben und durch die Stadt gegangen sind. Ihnen ist unser Geschäft aufgefallen. Es hat sich gelohnt, dass wir viel in unsere Schaufensterdekorationen inverstieren und wir schöne Blumen vor der Tür haben.
Sandra Selis von Kastenholz Hausgeräte und Küchenstudio:
Unsere Service-Qualitäten als Fachgeschäft, mit kostenloser Anlieferung bis in die Küche und nicht Bordsteinkante sowie Geräteteanschluss und Entsorgung des defekten Altgeräts haben uns in der Krise sehr geholfen. Somit konnten wir auch neue und zufriedene Kunden aus der Region gewinnen und die Umsatzeinbrüche während des Lockdowns etwas abmildern. Bei uns geht es jetzt mit voller Kraft weiter. Unsere Bedingungen im Geschäft sind optimal: Viel Platz für sichere Beratung, bester Service vor Ort und gute Preise. Warum also woanders hin? Der Brühler Einzelhandel hat mehr zu bieten als viele wissen.
Eine Umfrage von
Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)