Max Ernst Museum zeigt Jaume Plensa – Die innere Sicht

Neben seinem plastischen Werk schuf Plensa seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn Grafiken. Diesen Aspekt seines Schaffens bezieht die Ausstellung durch einige exemplarische Arbeiten auf Papier mit ein. Dort spiegeln sich bildnerische Verfahrensweisen, die mit surrealistischen Methoden durchaus Parallelen aufweisen. Eine Skulptur ist laut Plensa „die beste Art, eine Frage zu stellen”. Die plastischen Werke und großformatigen Grafiken, die er in der Ausstellung präsentiert, befragen die conditio humana und scheuen sich nicht, Schönheit und Spiritualität zu suggerieren.

Das Max Ernst Museum präsentiert zahlreiche Kunstwerke von Jaume Plensa zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Darunter sind eigens für die Ausstellung realisierte Arbeiten: eine umfangreiche Installation mit 14 Holzköpfen, drei verträumt wirkende Antlitze, die der Künstler vor Ort an die Wand zeichnete, sowie mehrere großformatige Skulpturen, an denen Jaume Plensa bis kurz vor deren Abtransport nach Brühl in seinem Atelier in Barcelona arbeitete. Sie offenbaren, wie er seine Werkstoffe instrumentalisiert, um sie durch die Verbindung von Materie und Gedanken poetisch und sinnlich aufzuladen. Die geschlossenen Augen seiner Kopfdarstellungen evozieren Stille, Versunkenheit und Traum: „Die innere Sicht”.

Der 4,5 Meter hohe und 2,7 Tonnen schwere, gusseiserne weibliche Kopf Isabella vor dem Eingang des Max Ernst Museums begrüßt die Museumsgäste und stimmt sie auf diese introspektive Haltung ein. Er lässt die surrealistischen Elemente in Plensas Werk bereits erahnen. (Foto: J. Vogel © VG Bild-Kunst 2016)