Fünf Fragen an: Michael Penning, Geschäftsführer des „Wetterstein” „Die Senioren sind unglaublich aktiv”

BBB: Wie nehmen Bewohner am öffentlichen Leben in Brühl teil? Wie mobil sind sie?
Penning: Ein Vorteil unseres Hauses ist die sehr zentrale Lage in Brühl. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind tagtäglich in Brühl unterwegs und tätigen dort ihre Einkäufe. Oder sie besuchen Cafes oder nutze andere gastronomische Angebote. Sie nehmen auch am kulturellen Leben der Stadt teil und besuchen die Märkte oder Konzerte. Auch der Schlosspark ist über den Mayersweg schnell erreichbar. Wer noch gut zu Fuß ist, schafft es auch bis zur Giesler Galerie oder weiter. Wenn ich in der Stadt bin, treffe ich immer Bewohner des Wettersteins und unserer anderen Häuser.

BBB: Wie Internet-affin sind die Senioren? Sind Sie gut informiert und auch Online-Käufer?
Penning: Auf jeden Fall. Ich kann berichten, dass die in allen Wohungen vorhandenen Internetanschlüsse in knapp 200 Wohnungen eifrig genutzt werden. Wie ich an unserem Empfang sehe, gehen da auch täglich viele Pakete ein. Unsere Bewohner bestellen viel über das Internet, sei es bei Amazon oder bei Anbietern von Bekleidung. Auch ein guter Wein wird gerne mal online geordert. Und noch etwas: Viele Bewohner nutzen auch die modernen Kommunikationsmöglichkeiten und skypen mit Verwandten oder Freunden überall auf der Welt.

BBB: Was erwarten Sie von der Stadtverwaltung, wenn es um Ihr Haus geht?
Penning: Wir haben einen ausgesprochen guten Draht zur Brühler Stadtverwaltung und den Behörden wie der Baufaufsicht, dem Liegenschaftsamt, dem Sozialamt oder auch der Feuerwehr. Es ist ein historisch gewachsenes gutes Miteinander. Wir sind auch ein bedeutender Arbeitgeber in Brühl und beschäftigen sowohl Akademiker, sehr qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch ungelernte Arbeitskräfte. Da die Seniorenarbeit in Zukunft eine noch größere Bedeutung haben wird, sollte man verwaltungsseitig und politisch diesem Thema noch mehr Raum geben.

BBB: Wie sollen nach Ihren Vorstellungen der Wetterstein und sein Angebot in zehn Jahren aussehen?
Penning: Wir wollen immer mit der Zeit gehen. Die Dinge und die Gesellschaft verändern sich. Die Menschen werden immer älter. Dementsprechend wird auch die Gesellschaft älter. Ich glaube, es wird eine große Herausforderung, den damit verbunden Veränderungen gerecht zu werden. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es zunehmend mehr Menschen geben wird, die von Demenz betroffen sein werden oder anderweitig kognitiv eingeschränkt sind. Wir stellen uns in der Pflege darauf ein, wir entwickeln neue Konzepte. So werden wir u.a. bald eine logopädische Praxis im Haus eröffnen. Ich sehe unser Haus für die Zukunft gut aufgestellt.