Das große Hochhaus in Brühl ist allen bekannt. Darin ist die Senioren-Wohnheim Brühl gGmbH beheimatet, die seit 1973 als gemeinnützige GmbH in Brühl geführt wird. Im Vordergrund steht nicht die Gewinnorientierung, sondern die Erfüllung der Wünsche und Bedürfnisse aller Bewohnerinnen und Bewohner.
Das Haus selbst wurde bereits 1970 noch unter anderer Trägerschaft eröffnet. Der Schwerpunkt liegt auf dem betreuten Wohnen für Senioren. Rund 650 Menschen wohnen derzeit im Haus in komforttablen Ein- oder Zweiraumwohnungen. Das Durchschnittsalter der Bewohnerinnen und Bewohner liegt bei etwa 82 Jahren. Rund 60 Prozent von ihnen kommen aus Brühl.

Seit sechs Jahren leitet Michael Penning das landläufig als „Haus Wetterstein” bestens bekannte Senioren-Wohnheim inklusive den dazugehörenden Häusern „Will Küpper Haus” und „Haus Hubertus”. Der 45-Jährige ist Chef von rund 360 Mitarbeitern. Den Wetterstein kennt er bereits seit seinen Jugendtagen, als er seine Großmütter dort besuchte. Michael Penning wuchs in Brühl auf. Nach seinem Abitur am Max-Ernst Gymnasium studierte er in Bonn Jura. Nach verschiedenen beruflichen Stationen kehrte 2012 nach Brühl zurück und übernahm die Leitung der gGmbH. Auch sein Vater, Dr. Hans-Karl Penning, war und ist dem Wetterstein seit 45 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender sehr verbunden.
BBB. Herr Penning, welche Klischees über Senioren mussten Sie schnell revidieren, nachdem Sie die Leitung des Wettersteins übernommen haben?
Michael Penning: Ich habe sehr schnell gelernt, dass sich Senioren nicht nur bedienen lassen wollen, sondern selbst unglaublich aktiv sind. Sie wissen die Annehmlichkeiten des Hauses zu nutzen, bringen sich aber auch sehr engagiert u.a. im Bewohnerbereirat und dem Förderverein ein. Die Bewohnerinnen und Bewohner leben hier selbstbestimmt und gestalten viele Angebote des Hauses in Eigenregie. Sie beteiligen sich bei vielen Aktionen. Sie organisieren selbständig Ausflüge oder Vorträge. Sie veranstalten Spielerunden, Malkreise, Handarbeits- und Bastelkurse und vieles mehr. Es gibt Basare, Konzerte, Mottoabende, ein Sommerfest oder eine Weihnachtsfeier. Wir haben eine Hauszeitschrift, um die sich die Bewohner kümmern. Im Haus finden zwei Karnevalssitzungen mit bekannten Größen des Kölner Karnevals statt. Das Angebot ist enorm. Die Bewohner engagieren sich für die Bewohner. Das ist eine Besonderheit des Hauses. Aktuell ist sogar eine gut besuchte Kunstausstellung mit Werken unserer Bewohner in der Brühler Rathausgalerie zu sehen. Ich finde das sehr faszinierend. Das habe ich so nicht erwartet.