Brühler Monatschronik: Dezember

Ein heutzutage eher ungewöhnliches Datum für eine Verwaltungstätigkeit verzeichnete der Chronist am 24. Dezember 1894: denn damals beantragte die kurz zuvor konstituierte Aktiengesellschaft zum Betrieb der Kleinbahn zwischen Köln und Bonn die Genehmigung zum Bau der Bahntrassen Köln-Wesseling-Bonn und Wesseling-Brühl.

Vor 80 Jahren Brühl in Schutt und Asche

Am 28. Dezember 1944 erlebte Brühl den schwersten und verheerendsten Bombenangriff im zweiten Weltkrieg. Um die Mittagszeit verdunkelten Flieger der Alliierten Streitkräfte den Himmel und warfen ihre Bomben über dem Südteil der Stadt ab. In weniger als 30 Minuten wurden Uhl- und Bonnstraße in Trümmer gelegt, war das Marienhospital schwer getroffen und die Klosterkirche beinahe vollständig zerstört worden. 135 Brühler lagen tot unter den Trümmern, und viele andere waren schwer verletzt worden.

Vor 70 Jahren Madonna kehrt heim

Zum zweiten Mal bereits kehrte das altehrwürdige Madonnenbild am 8. Dezember 1954 aus St. Margareta zurück in die Brühler Schlosskirche. Nach der Zerstörung der Kirche am 28.12.1944 war das Kleinod in die Obhut der Kirche St. Margareta gegeben worden. 1954 trugen die Brühler es dann in feierlicher Prozession in die wiederaufgebaute und mit einem neuen Gewölbe versehene Klosterkirche zurück. Auch als im Jahre 1802 Kloster und Kirche aufgehoben und die Patres vertrieben worden waren, erhielt das Bildnis Asyl in der Brühler Hauptpfarrkirche. Damals war es am 3. August in die Pfarrkirche überführt worden. Nach der Rekonsekrierung der Kirche wurde es zum Gottesdienst am 2. August 1808 feierlich nach St. Marien zurückgeleitet.



Vor 125 Jahren Brühler Stromproduktion
Unmittelbar vor der Jahrhundertwende, genauer am 19. Dezember 1899, wurde auf der Höhe des Schnorrenberges der erste Drehstromgenerator des Elektrizitätswerkes Berggeist in Betrieb genommen. Die Anlage war im März 1899 gegründet worden, mit dem Betrieb nahm die Energiegewinnung aus der Braunkohle in Brühl ihren Anfang. Die Leistung der Anlage betrug 100 kW.
Kurze Zeit später folgten zwei weitere Generatoren von 270 und 540 kW. Bis heute hält der Brühler Berggeistweiher die Erinnerung an diese Epoche lebendig. Initiatoren für die Stromproduktion waren seinerzeit Direktor Franz Flecken von der Brühler Zuckerfabrik und Ingenieur Ernst Heinrich Geist, dessen Nachname sogar in den Firmennamen einging.