Umfrage Die Benzinpreise steigen wieder einmal – Müssen Sie deshalb jetzt an anderer Stelle sparen?


Micka Berboth:

Ich könnte jetzt den Spruch bringen, dass ich eh immer nur für 50 Euro tanke und mir der Preis egal ist. Aber im Ernst. Ich habe mir nach einer längeren Auszeit von neun Monaten erst wieder ein Auto angeschafft. Als ich dann das erste Mal getankt habe, habe ich erstmals den Unterschied bemerkt. Vorher waren es um die 1,30 Euro der Liter, nun fast 1,70 Euro. Das ist schon ein gewaltiger Sprung. Aber ich fahre eh nicht so viel, versuche viel mit dem Fahrrad zu erledigen. Ich schränke mich etwas ein und verzichte auf einige Fahrten, aber mehr auch nicht.



Harry Hupp:

Ich habe jahrelang auf dem Land gelebt und war auf das Auto angewiesen. Die Benzinpreiserhöhungen haben mich aber schon vor zwei Jahren dazu gezwungen, mein Landleben aufzugeben, weil die täglichen Fahrten zum Arbeitsplatz finanziell schwierig wurden. Bei der heutigen Entwicklung bin ich froh über die Entscheidung. Ich mache mir Gedanken darüber, wie groß die Abhängigkeit weltweit von dem Rohstoff geworden ist. Ich habe ein Auto. Aber das benutze ich nur, um meine Kinder zu transportieren. Auch mein Hobby Motorradfahren musste ich einschränken. Das ist weniger geworden.



Karsten Wolter:

Ich habe zum Glück ein Jobticket und fahre jetzt mehr mit der Bahn, nachdem ich mein Auto am Bahnhof am Schloss abgestellt habe. Das Parken dort ist gar nicht so teuer und kostet rund 40 Euro im Monat. Es ist ärgerlich, dass die Spritausgaben steigen, bei mir so um etwa 50 Euro pro Monat. Aber es geht im Moment noch, ich muss mich nicht anderwertig einschränken.
Benjamin Sekic: Ich lasse jetzt wieder meinen Vater Tanken. Sonst habe ich etwas dazu beigesteuert, inzwischen geht das nicht mehr. Ich wüsste gerne genau, warum die Preise steigen. Ansonsten schränke ich mich noch nicht sehr ein.



Eva Hartmann:

Wir versuchen immer an den Tagen zu tanken, an den es am günstigsten ist und auch an den Tankstellen, wo es billiger ist, natürlich auch an freien Tankstellen. Dann füllen wir auch schon einmal einen Tank auf, der eigentlich noch halbvoll ist. Wir fahren auch etwas weniger, auch weil mein Mann zwischenzeitlich erkrankt war und kein Auto fahren konnte. Man merkt es trotzdem im Geldbeutel. Wir gehen nicht mehr so oft auswärts essen.



Stephan Diefenthäler:

Ich habe das Glück, dass ich einen Firmenwagen fahre und den Sprit nicht bezahlen muss. Dafür habe ich ein Motorrad, das ich aber nur im Sommer fahre. Ich finde die Benzinpreisentwicklung generell kartellrechtlich bedenklich. Das Kuriosiste, was mir einmal passiert ist, war, dass sich der Preis während des Tankens verändert hat. Da ging der Preis fünf Cent rauf. Ich habe mich dann beschwert, dem Tankstellenbesitzer war mein Einspruch aber ziemlich egal. Und mir war es dann auch zu aufwendig, dagegen vorzugehen. Aber es war trotzdem eine Frechheit, über die ich mich geärgert habe.


Eine Umfrage
von Tobias Gonscherowski (Text)
und Bernhard Münch (Fotos)